Villach zeigt, wie man mit der Aufarbeitung von Geschichte umgeht: Morgen, am 18. Jänner, wird eine Straße nach der antifaschistischen Widerstandskämpferin Maria Peskoller benannt. Das Stadtkino zeigt zudem den Film „Wilde Minze“.
Das Wachstum der Stadt Villach lässt auch im Jahr 2020 neue Straßen und Wege entstehen. Etwa im Stadtteil St. Ruprecht, wo es für die korrekte Zuordnung der Neubauten notwendig ist, einen neuen Straßennamen zu vergeben. Dieser wird in mehrfacher Hinsicht ein ganz Besonderer sein: Er wird im Gedenken an eine starke Frau, die Widerstandskämpferin Maria Peskoller, vergeben. Es ist der erste Weg in Villach, der nach einem Nazi-Opfer benannt wird und leistet somit einen wichtigen, weiteren Beitrag in der Geschichtsaufarbeitung der Stadt Villach.
Der Namensgebung geht ein einstimmiger Beschluss im Gemeinderat voraus, der im Spätsommer gefasst wurde. „Geschichte lebendig und sichtbar machen, dabei nichts beschönigen und nichts auszulöschen, ist Teil der historischen Aufarbeitung der Stadt. Dazu gehört definitiv die Erinnerung an diese so bedeutende Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime“, sagt Bürgermeister Günther Albel.
Ganz besonders schön ist, dass Peskollers Tochter Helga Emperger persönlich vor Ort ist und diese Würdigung ihrer Mutter miterlebt. Am Abend des Enthüllungstages, also am 18. Jänner, gibt es im Stadtkino die Filmvorführung „Wilde Minze“ zu sehen. In berührender Art und Weise wurde die Geschichte von Maria Peskoller und ihrer Tochter Helga Emperger verfilmt – eine Erzählung über Verlust, Trauer, Lebensfreude, Zivilcourage und die Kraft der Erinnerung.
Termine:
Festakt zur Enthüllung Maria-Peskoller-Weg
18. Jänner, 14.30 Uhr, St. Ruprecht
Worte von Tochter Helga Emperger und Zeithistorikerin Lisa Rettl
Musikalische Begleitung Praprotnice „Tribute to Resistance“
Filmvorführung „Wilde Minze“
18. Jänner, 18 Uhr, Stadtkino Villach
Um Anmeldung wird gebeten: frauen@villach.at