Hochwasserereignisse der vergangenen Jahre haben dazu geführt, dass die Stadt ihre Schutzmaßnahmen massiv ausbaut. Die Einreichung zur wasserrechtlichen Bewilligung erfolgt im März, ein Baustart wird noch in diesem Jahr angestrebt.
Die Bilder der Hochwasser der vergangenen Jahre im Villacher Stadtgebiet, aber auch in den Umlandgemeinden sind bei vielen Villacherinnen und Villachern noch sehr präsent: Die Wassermassen, die die Drau durchs Stadtgebiet führte, über die Ufer getretene Bäche im Umland, bis zur Erschöpfung arbeitende Feuerwehrleute.
Zwar ist Villach vor extremen Schäden bisher verschont geblieben. Dennoch erweitert die Stadt präventiv ihr Sicherheitsnetz massiv und beginnt noch heuer mit dem Ausbau des Hochwasserschutzes entlang mehrerer Gewässer. „Die Planungsarbeiten sind so weit fortgeschritten, dass wir im März die Einreichung zur wasserrechtlichen Bewilligung vornehmen können“, sagt Baureferent Stadtrat Harald Sobe. „Der Baubeginn sollte noch heuer erfolgen können, aufgrund der Größe des Projektes und mehreren betroffenen Gewässern teilen wir das Bauvorhaben in vier Abschnitte auf.“
Drau
Hier plant die Stadt zahlreiche größere und kleinere Maßnahmen. Nahe der Alpen-Adria-Brücke sind linksufrig mobile Elemente zum Schutz des Parkplatzes Draubodenweg und eine Erhöhung der Ufermauer im Bereich des ehemaligen Wasserbauamtes vorgesehen. Entlang der Draulände auf Höhe Udo-Jürgens-Platz bis zur Stadtbrücke erfolgt der Schutz, in Abstimmung mit dem fortschreitenden Ausbau der Draulände, ebenso durch mobile Elemente. Von der Stadtbrücke in Richtung Turnhalle kann im Fall eines Hochwassers die bestehende Ufermauer mit mobilen Elementen um rund 50 Zentimeter erhöht werden. Von St. Agathen bis zum Baggerhafen am Gailspitz errichtet man einen Hochwasserschutzdamm und schafft neue Retentionsräume (sozusagen Überflutungsflächen) sowie ökologische Ausgleichsflächen. Das bedeutet: Hier wird ein zusätzlicher Lebensraum für Tiere und Insekten geschaffen. Auf Höhe des Technologieparks Villach errichtet man ebenfalls Retentionsräume und errichtet einen weiteren Schutzdamm. Auf Höhe St. Ulrich möchte die Stadt eine Hochwasserschutzmauer errichten, der bestehende Schutzdamm wird erhöht und verlegt.
Silbersee
Der Silbersee wird durch einen Wall in einem Teilbereich geschützt.
Seebach
Im Hochwasserfall staut die Drau in den Seebach zurück. Daher werden im Bereich Seebach die Uferdämme erhöht und gleichzeitig Retentionsräume geschaffen. Zur Vermeidung des Rückstaus in den Magdalenensee werden Drosselbauwerke errichtet.
Gailmündung
Das rechte Gailufer wird umgebaut und dient künftig als ökologische Ausgleichsmaßnahme. Der Radweg wird auf das Straßenniveau der Technologieparkstraße angehoben. „Die Gesamtkosten für das Gemeinschaftsprojekt zwischen Stadt Villach und Verbund betragen rund 5,2 Millionen Euro, wobei rund 80 Prozent davon gefördert werden“, sagt Stadtrat Sobe. Wann endgültig gebaut werden darf, schreibt übrigens die Wasserrechtsbehörde vor.