Das lange diskutierte Projekt einer Großkaserne in Villach nimmt konkrete Formen an. Heute wurde von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Landeshauptmann Peter Kaiser, Landesrat Martin Gruber und Bürgermeister Günther Albel der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbes präsentiert. Er stammt vom Klagenfurter Architekten Reinhold Wetschko. In das Projekt „Henselkaserne neu“ im Stadtteil Obere Fellach werden 120 Millionen Euro investiert. Der Spatenstich soll 2023 erfolgen, 2024 beginnen die Rohbauarbeiten, erste Truppenverlegungen soll es 2027 geben. Die beiden Standorte Rohrkaserne und Lutschounigkaserne werden im Gegenzug aufgelassen.
Sicherheit und Nachhaltigkeit
„120 Millionen sind ein großes Budget, aber gut investiertes Geld. Das Projekt ist nicht nur für die Soldatinnen und Soldaten ein Gewinn, sondern auch für die Stadt Villach und das Land Kärnten“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. LH Peter Kaiser erwähnte, dass sich das Image des Bundsheeres in der Bevölkerung durch Hilfseinsätze bei Naturkatastrophen und der Pandemiebekämpfung geändert hat. „Der Neubau ist eine Wertschätzung für die Soldatinnen und Soldaten, die wichtige Leistungen für die Bevölkerung erbringen.“ Das Siegerprojekt ist für Kaiser zukunftsweisend, da es nicht nur viele Herausforderungen der Zukunft in sich vereine, sondern auch eine grüne Kaserne sei. „Nachhaltigkeit und Enkelverantwortung haben bei der Planung eine zentrale Rolle gespielt. Die Kaserne wird nicht alternative Energiesysteme großflächig nutzen und eine Co2-neutrale Heizungsanlage haben. Zudem wird sie auf einen 14-tägigen autarken Betrieb ausgerichtet sein.“
Bundesweite Vorreiterrolle
LR Martin Gruber hob hervor, dass das Militärkommando Kärnten mit der „Henselkaserne neu“ eine bundesweite Vorreiterrolle einnehmen wird. „Als Regionalentwicklungsreferent freut es mich besonders, dass bedeutende finanzielle Mittel des Bundes nach Kärnten geholt wurden. Der Neubau ist nicht nur ein klares Bekenntnis des Bundes, den Standort Villach nachhaltig abzusichern, sondern auch eine Großinvestition, von der regionale Unternehmen profitieren und durch die Arbeitsplätze gesichert werden.“
Villach kümmert sich um eigene Zufahrtsstraße
Bürgermeister Günther Albel betonte, dass die Errichtung einer Großkaserne in Villach über sehr viele Jahre hart umkämpft war und bedanke sich bei allen Beteiligten, die sich für das Projekt eingesetzt haben. „Es ist ein ganz großer Tag für die Stadt Villach, die Soldatinnen und Soldaten und für das Bundesland Kärnten“, sagte Albel und hob hervor, dass die Stadt rund vier Millionen Euro in eine eigene Zufahrtsstraße investiere, wodurch die Obere Fellach verkehrsentlastet werde. Albel bekundete auch Interesse an den frei werdenden innerstädtischen Flächen der Rohrkaserne und der Lutschounigkaserne.
Militärisches Großprojekt
Die Großkaserne in Villach ist eines der größten Bauprojekte, das jemals vom Verteidigungsministerium umgesetzt wurde. Es werden Neubauten in einem Umfang von 81.000 Quadratmetern errichtet, Unterkünfte für 1.052 Personen geschaffen und Büroflächen mit 260 Computerarbeitsplätzen entstehen. Die Objekte werden in Niedrigenergiestandart errichtet und für einen 14-tägigigen autarken Betrieb ausgerüstet sein. Die eingereichten Projekte des Architektenwettbewerbes werden von Montag, 21. Februar, bis Freitag, 4. März, im Foyer und zweiten Stock des Villacher Rathauses zu sehen sein.